Es ist die Hölle momentan. Allein was in mir drin los ist, ist schon krass genug und eigentlich zu viel für ein Gehirn. Aber was noch von außen, besonders von meiner Therapeutin kommt, ist das krasseste. Mir würde es Spaß machen, wie ich mich selbst zerstöre, ich würde ja gar nichts ändern wollen. Und ich wäre auf dem direkten Weg in meinen Ruin. Auf dem Weg ins Krankenhaus. Als sie fragte, was wir jetzt machen sollen, und ich keine Ahnung hatte, meinte sie nur, ich könnte ja nochmal stationär gehen, aber bringen würde das ja eh nichts. Ach ja, und ich würde alle Menschen in meinem Umfeld quälen mit meinem Verhalten. Ich würde danach schreien, wieder schneiden zu dürfen.
Das ist nur ein kleiner Auszug, an den Rest kann ich mich nicht erinnern, was vermutlich auch besser so ist.
Die Betreuer hier sind überfordert mit mir, keiner weiß mir zu helfen oder mich wenigstens zu unterstützen. Sie haben alle kaum bis keine Ahnung mit ‚Fällen‘ wie mir und wüssten mir nicht zu helfen. Es kennt sich niemand aus und es weiß auch niemand weiter. Ich hab jetzt beschlossen, mir eine andere Einrichtung zu suchen. Aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Geschaut hab ich schon nach mehreren, aber ich hab Angst, so verdammte Angst vor Veränderung und vor Neuem…
Ich bin am Ende mit den Nerven. Nur noch selbstzerstörerische Handlungen, die kaum zu kontrollieren sind, auch nicht mit irgendwelchen Vereinbarungen.
Ich fühle mich alleine, im Stich gelassen.. ich verstumme immer mehr und rede mit keinem mehr. Es bringt ja sowieso nichts.
Wenn eine Betreuerin da ist, bete und warte ich nur, dass die Zeit so schnell wie möglich vorbei geht und hoffe, dass sie nicht fragt, wie es mir geht, wie es mit dem Essen und Trinken läuft usw… bislang hatte ich ‚Glück’…
Aber ab Dienstag ist meine Bezugsbetreuerin wieder da. Das wird was… wir wollen über den Einrichtungswechsel reden. Vermutlich werde ich heulen.
Es ist einfach die größte Niederlage des Lebens,. dass ich es nicht mal im lockeren betreuten Wohnen schaffe. Es fühlt sich genauso schlimm, oder noch schlimmer an, wie damals, als ich her musste, und aus Angst und Scham und Selbsthass und allem versucht habe, mich umzubringen. Weil es zu viel war. Zu viel Versagen, zu viel Angst, zu viel Selbsthass, zu viel Scham.
Aber umbringen werde ich mich nicht. Ich will nicht schuld sein, dass es den Menschen um mich rum noch schlechter geht wegen mir, als eh schon.