Nun hat sie es geschafft. Am 30.7. ist sie für immer eingeschlafen. Es hat sich ja lange hin gezogen und schon sehr lange war sie gar nicht mehr ansprechbar. Als ihr Magen dann nichtmal mehr die Flüssignahrung durch die Magensonde verarbeiten konnte, kam jemand von der Paliativstation und hat gesagt, dass sofort alles eingestellt wird und wir sie gehen lassen sollen. Als der Anruf kam, dass jetzt alles abgestellt ist, war ich ziemlich fertig und hab so viel geheult, wie schon lange nicht mehr. Die darauffolgenden Tage waren einfach schrecklich. Ich habe den ganzen Tag darauf gewartet, einen Anruf zu bekommen, mit dem Inhalt, dass sie gestorben ist.
Am 30. kam also dieser Anruf und ich war irgendwie erleichtert, dass sie es endlich geschafft hat. Bin dann zu meinen Eltern gefahren, die ganzen Nahen Verwandten waren da, um sich zu verabschieden. Wir haben zusammen geweint, uns in den Arm genommen, getröstet und auch gelacht. Es war irgendwie ganz schön. Ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine…
Eine Woche später war die Beerdigung. Seit sie dann gestorben ist, ging es mir wieder viel besser, weil dieses blöde Warten hat mich mürbe gemacht. Die Beerdigung war auch irgendwie schön, der Pfarrer hat das echt gut gemacht. Und ich war die einzige, die einen ganzen Blumenstrauß ins Grab werfen durfte, mit einem Brief dran. Auch an dem Tag haben wir viel gelacht, viel geweint, uns getröstet, Geschichten erzählt und uns einfach an sich erinnert.
Ein paar Tage später, nach super vollen Tagen, bin ich dann doch zusammen gebrochen vor Trauer und Schmerz. Habe dann Tagenbuch geschrieben, 2 Stunden Heulrampf gehabt, aber habs dann auch von selbst geschafft, mich zu beruhigen, ohne mir zu schaden.
Bislang kann ich aber trotzdem gut damit umgehen, dass sie nun weg ist. Ich glaube, so richtig schwer wird es nochmal, wenn ich bei meinen Eltern bin und keine Oma mehr da ist…
Hier mein geschriebenes: