16.5.2019

Heute war es etwas ruhiger – was ich definitiv gebraucht habe.
Ich hatte heute zwar Küchendienst, aber es war okey.

Vorm Kochen hatte ich noch Einzel bei meiner Bezugsbetreuerin und es war sehr gut. Sie war nicht böse oder enttäuscht- wovor ich Angst hatte. Wir haben die VA besprochen von letztem Freitag und sie hat das zum Glück alles sehr gut verstanden.
Denn in Hochspannung kann ich mittlerweile gut skillen und mich daraus holen – aber wenn dieses depressive mich erdrückt und erstickt habe ich noch nichts gefunden. Die Hoffnungslosigkeit ist dann sehr groß und steht mir im Weg. Und ich habe mir ja sogar Hilfe geholt am Freitag – doch da wusste die Betreuerin auch nicht richtig, wie sie mir da helfen konnte. Wir haben viel geredet und ich hab einiges raus lassen können, aber so wirklich geholfen hat das dieses Mal nicht. Wir haben dann im Einzel geschaut. wie die Hilfe in diesem Fall aussehen könnte, da Hochstressskills und Ablenkung nicht helfen. Wir haben rausgefunden, was eigentlich der Grund dafür war, dass es mir so schlecht ging und ich so drauf war: Ich war so sehr verletzt und war wieder die kleine Franzi, nicht die Erwachsene. Und die Kleine brauch natürlich andere Dinge, wie getröstet werden oder einfach mal traurig sein dürfen. Da helfen keine Hochstressskills. Meine Bezugsbetreuerin meinte dann, dass man, wenn ich in so einer Stimmung komme und Hilfe brauche, erstmal schauen müsse, wer da steht und was das Problem ist und vor allem, was gebraucht wird. Ich denke, sie wird das Ergebnis so nächste Woche im Team besprechen, damit auch die anderen Betreuer bescheid wissen und mir helfen können, wenn sie mal nicht da ist oder keine Zeit hat.

Dann hatten wir heute noch Stabi (Stabilisierungsgruppe), was eigentlich ganz okey war, es ging über Stress, chronischen Sress, Anspannung, und was das alles mit unserem Körper macht. Und was man lang- und kurzfristig dagegen machen kann. Das war nicht sonderlich viel neues, aber nicht schlecht, das nochmal so gehört zu haben und sich was dazu notieren zu können.

Danach hab ich geschlafen. Bis 21 Uhr 😀 Und dann musste ich noch den Abenddienst machen. Ich hab leider nicht alles richtig geschafft heute, also ich sollte mind. 3 Maschinen Wäsche waschen, hab aber nur eine geschafft, weil ich den ganzen Nachmittag geschlafen hab. Und vorm Tasche packen hab ich mich auch gedrückt, aber jetzt ist es erledigt 😀
Ich fahre nämlich morgen zu meiner Familie bis Montag =) Das 2. Mal erst dieses Jahr, das letzte Mal war ich ende Januar/Anfang Februar da, auch weil ich ja dann so lange in der Klinik war. Ich freu mich richtig! ❤

Jetzt liege ich wieder im Bett, hab meine alte Lieblingsband wieder entdeckt und höre deren Musik und werde vielleicht noch etwas lesen und dann hoffentlich weiter schlafen. Morgen der Tag wird wieder lang.

Heulkrampf

Puh, gestern hab ich zum ersten Mal geweint wegen dem Umzug. Ich war ganz schön sauer auf mich, weil ich nicht weinen wollte, weil ich mich doch freue. Aber dann wurde es regelrecht ein Heulkrampf, ich habe bestimmt eine Stunde so laut geheult und alles, ein Wunder, dass die Nachbarn nicht geklingelt haben.

Mir war das auf einmal alles zu viel und ich wollte alles rückgängig machen für einen kurzen Moment, weil ich so viel Angst vor dem Neuen hatte. Der Gedanke, nie wieder mit M. irgendwas schönes zu machen oder von ihr umarmt zu werden, hat das alles ausgelöst. All die letzten Jahre wollte ich ja eigentlich auch schon weg hier, konnte nur nicht, weil ich so an M. hänge. Ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Jetzt die letzten Monate aber schon, bis mich die scheiß Emotionen gestern überkamen. Vor allem auch, weil ich fast allein gelassen werde mit allem. Aber M.’s Kollegin rief gestern an und ich konnte ein wenig mit ihr reden und sie kommt Sonntag für 2 Stunden, obwohl sie frei hat, und hilft mir beim Rest. Weil sie mich nicht ganz alleine lassen will und mich nicht so gehen lassen will. Ich find das voll lieb, ich hab mich voll gefreut. M. kommt Montag morgen kurz zum tschüss sagen. Hoffentlich muss ich da nicht weinen. Möchte nicht verheult in der neuen Einrichtung ankommen…

Morgen wird auch ein emotionaler Tag mit viel Abschied. Erst gehe ich in die Tagesstruktur und verabschiede mich, habe extra eben noch einen Kuchen gebacken, und dann treffe ich mich am Nachmittag mit meiner gesetzlichen Betreuerin und wir gehen ins Kaffee, Abschiedskaffeetrinken. Das wird mir neben M. am Meisten schwer fallen. <sie begleitet mich seit 2014, am längsten von allen. Und sie hat schon so viel für mich getan und wir haben so viel durch… das wird echt schwer. Aber erstmal bleibt sie für mich zuständig, so ein paar Monate, aber sie kann mich halt eben nicht besuchen kommen.

So jetzt muss ich mich um den Kuchen und die Küche kümmern 😀

Angst

Ich habe Angst, dass das nichts wird mit der neuen Einrichtung, weil das Amt so langsam ist. Bis  15. Februar kann die neue Einrichtung den Platz frei halten. Das ist zwar noch etwa 4 Wochen hin, aber bislang kam keinerlei Reaktion auf etliche Mails, Nachrichten auf dem AB und Briefe. Ich habe einfach so Angst. Denn was mache ich dann? Wo soll ich hin? Der Heimplatz hier ist gekündigt… Ich hab so, so Angst!
Ich hasse es, abhängig von Menschen zu sein. Und erst recht vom Amt. Aber ich kann es ja momentan nicht ändern 😦
Ich kann nur hoffen und bangen. Alles, was ich machen kann, habe ich getan. Ich hoffe, meine gesetzliche Betreuerin erreicht den Sachbearbeiter endlich. Letztens hätten sie einen Telefontermin gehabt und er ist einfach nicht ans Telefon gegangen und hat sich auch nicht irgendwie anders gemeldet, auch danach nicht. Scheiße, scheiße, scheiße!

Drückt mir bitte ganz doll die Daumen, ja? Ich setze so viel Hoffnung darein. Das darf nicht schief gehen. Bitte bitte nicht. Ich will doch endlich voran kommen, und wenn ich hier bleibe, wird das nichts.
Das ist doch alles so ungerecht!

3er Gespräch und Angst

Morgen ist nun also, nach 5 Wochen glaub ich, wieder Therapie. Wie ihr ja lesen konntet, war das letzte Mal echt schrecklich für mich und ich weiß immer noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Es gab seit dem auch keinen Kontakt, außer eine Mail, in der ich ankündigte, dass meine Bezugsbetreuerin mit kommt.
Nach dem letzten Termin hab ich mich selbst verletzt. Nicht schlimm, es musste nicht mal versorgt werden, aber ich habe es getan. Und meine Therapeutin wird wenig davon begeistert sein, was ich absolut verstehen kann! Aber ich habe unendliche Angst, dass sie sauer auf mich ist, ich Ärger bekommen oder irgendwas passiert… ich habe einfach wahnsinnige Angst, wie sie reagiert. Und dann letzte Woche noch die 3 SVs… oh man. Ich ärgere mich ja mittlerweile selbst. Dann seit 1 1/2 Monaten fast durchgehend die Kotzerei…
Ob sie mir glauben wird, dass ich kämpfe? Ich bin froh, dass M. dabei ist. So froh. Weil sie sieht, wie ich kämpfe und sie sieht auch, dass es besser wird. Was ich eher nicht so sehe, weil für mich die letzten Wochen mehr Rückschritte waren als alles andere. Aber sie hat da eher einen objektiveren Blick drauf, als ich, denke und hoffe ich. Also ich versuche ich zumindest zu glauben, wenn sie mich lobt und sagt, wie stolz sie auf mich ist und wie gut ich das mache. Oft sage ich dann „Ja, aber…“ und finde immer ein „aber „. M. hasst das 😀 Aber es ist bei mir so drin. Da seht ihr es, wieder 😀 Ich versuche schon sehr, drauf zu achten. Ich war eben niemals gut genug und immer gab es ein „Aber..“.. und das habe ich jetzt wohl von außen übernommen und werde es nur schwer los :/

Erst hatte ich Angst vor dem Gespräch morgen, weil ich dachte, die beiden würden sich gegen mich verbünden. Nach wochenlanger Qual habe ich das M. gesagt und sie meinte, dass sie das auf keinen Fall tun würde und ja mit kommt, um mich zu unterstützen, und nicht um mir in den Rücken zu fallen.

Bis morgen ist noch so lange hin. Die Zeit geht einfach nicht rum. Ich bin so unglaublich angespannt und ängstlich, unruhig. Würde am liebsten Bedarf nehmen, aber ich glaube, das ist nicht gerechtfertigt. Also muss ich so da durch. Alle möglichen Ablenkungen helfen leider auch kaum. Also sitze ich jetzt vorm Laptop, habe Entspannungsmusik an und hoffe, dass mir das schreiben hilft.
Der Termin ist morgen auch erst um 15.30 Uhr, also noch über den halben Tag morgen rum quälen und warten..:(

Dann muss ich auch wieder in die Tagesstruktur. Diese und letzte Woche war ich kaum dort, weil ich so viele Termine hatte oder verschlafen habe… nun muss ich aber morgen wieder hin. Und ich fühle mich mittlerweile echt nicht mehr wohl dort, weil so viele Neue dort sind und mir das Angst macht. Leider versteht nicht mal M. das 😦 Also muss ich da irgendwie durch… Ich habe auf jeden Fall eine Beschäftigung für die Woche in der Ts 🙂 Hoffentlich geht die Zeit dann schneller rum. Und Freitag muss ich auch nicht den ganzen Vormittag bleiben, weil ich wieder zum Arzt muss wegen der Sv.. 2 mal die Woche die nächste Zeit :/ Aber ich bin selbst schuld… Also muss ich da durch.

Ich will jetzt versuchen, regelmäßig zu essen, und kontrolliert. Ja, da ist sie wieder, die Kontrolle. Aber das brauche ich. Besonders, wenn ich nicht mehr erbrechen will. Heute habe ich 2 kleine Mahlzeiten gegessen und es drin behalten. Mindestens eine Stunde danach war die Qual… auch gerade… hab vor einer 3/4 Stunde gegessen. Wie lange es wohl dauert, bis es weniger quälend ist? Wird es je weniger quälend? Oder muss ich mich drauf einstellen, dass es für immer so bleibt? So viele Fragen, die mir vermutlich eh niemand beantworten kann…
Heute Mittag gab es ein Schälchen Nudeln mit Ei und Salami.. zum Abendessen eine winzige Portion Cornflakes…objektiv betrachtet weiß ich, dass es nicht viel war. Subjektiv gesehen fühle ich mich wie ein Mastschwein… Wie schön wäre es nur, wenn man ohne Essen leben könnte. Wäre es nicht toll, wenn man gar keinen Hunger und Appetit verspüren würde? Wenn es einfach kein Essen geben würde und niemand das brauchen würde?
Das wäre etwas leichter…

Beruhigen

Ich habe gestern Abend doch noch eine Gipsschiene bekommen. Einmal weil es so sehr weh tat und ich es aber trotzdem nicht geschafft hab, den Arm nicht zu benutzen und zum anderen, um den dunklen Teil in mir zu beruhigen. Bislang wirkt es ganz gut. Wenn man das so sagen kann… Ich hoffe, ihr versteht es wenigstens etwas.

Dann hatte ich heute ein seeeeehr langes Gespräch mit meiner Bezugsbetreuerin. Mir wurde Mal wieder mit geschlossenem Heim gedroht. Anfangs war ich mega sauer, aber sie hat es versucht zu erklären und dann hab ich es verstanden. Sie meinte, wenn ich selbst nicht auf mich aufpassen kann und immer mehr die Kontrolle verliere, muss ich die Verantwortung abgeben. Das kann auch noch schlimmer ausgehen mit der schlimmen Selbstverletzung. Sie nennt es mittlerweile schon Selbstverstümmelung… Ich verstehe ja, dass sie sagt, dass das hier nicht tragbar ist, wenn das noch 1-2 Mal vor kommt. Ich glaube, das hat mir Mal wieder die Augen geöffnet. Doch warum muss erst sowas passieren, bevor ich realisiere, wo ich mich da schon wieder rein reite? Kann ich die Verantwortung gerade wirklich nicht tragen? Ich weiß es nicht. Aber ich will nicht weg hier. Erst Recht nicht in eine geschlossene Einrichtung. Und doch gibt es einen Teil in mir, der das irgendwie will… Warum? Keine Ahnung. Ich trau mich nicht, es irgendwem zu erzählen. Nur ihr wisst es. 

Desweiteren hat meine Bezugsbetreuerin sich belesen und schlau gemacht, über Borderline, Selbstverletzung, Skills usw… Manchmal nervt es, wenn sie sagt: Ich hab das gelesen! Aber eigentlich bin ich froh, dass sie sich so erkundigt und auch Interesse zeigt und sich für mich einsetzt. Ich muss jetzt bis Mittwoch eine Va schreiben, erstmal Diary Card führen und feste Rituale entwickeln. Viel früher Bescheid geben, wenn ich merke, ich kann nicht mehr lange gegen steuern. 

Für die ganze Einrichtung gut ist vieles neu und fremd, sei es der Umgang mit Klienten wie mir oder das Verständnis meiner Krankheiten. Doch manche geben sich echt Mühe und das schätze ich sehr. Denn das ist hier eigentlich keine Therapeutische Einrichtung. 

Ich kann nicht mehr schreiben… Es tut weh. Wollte euch nur auf den neusten Stand bringen. Gute Nacht ❤️

Anstrengend…

Das Gespräch war sehr, sehr anstrengend. Erst habe ich total abgeblockt, kaum was erzählt. Als sie im Nebenraum war um was zu kopieren, kamen die Tränen. Erst still und leise. Als sie wieder kam und was gefragt hat, hab ich richtig angefangen zu weinen… richtig laut.. und dann sprudelten die Worte aus mir raus. Mit den Tränen. M. war total überfordert, weil sie mich so nicht kennt. Ich kenne mich so nicht. Aber es passiert immer öfter die letzten Wochen. 

Sie fragte, ob ich nochmal in die Akutklinik will. Hab ich verneint und auch erklärt warum, das hat sie verstanden. Zum Glück. Sie meinte, sie sieht wie ich kämpfe und dass ich alles dagegen tue, aber scheitere. Soe sagt, ich soll mit meinen abendlichen Ritualen nicht aufhören, auch wenn es im Moment sinnlos erscheint. Ich werde auch nicht aufhören. Sie sagt, dass es zur Heilung dazu gehört. “Healing is not linear“. Und wir müssen jetzt halt schauen, wie wir da durch kommen. Psychiaterin im Urlaub, Therapeutin im Urlaub, Lieblingspflegerin auch. Es wird schwer. Wir schöpfen jetzt alles an Bedarf aus um mich abzudämmen… mal schauen, wie das klappt… 

Tabletten

Ohje… Die letzten Tage war was los. Am Montag hat meine Mitbewohnerin einem Betreuer gesagt, dass ich Tabletten sammel. Als wir betrunken waren, hat sie das wohl irgendwie aus mir raus gekriegt. Und der hat erstmal ganz locker reagiert und wollte nur wissen, welche, damit mir im Falle eines Falles besser geholfen werden kann. Er fände das nicht schlimm, hat er früher auch gemacht. Wir dachten beide, dass die Sache damit gegessen wäre. Am Dienstag war ich dann bei meinem Bezugsbetreuer im Büro, der vorher ein paar Tage nicht da war, und er liest die Doku und fragte, ob ich scheiße gebaut hätte. Ich hab nein gesagt, und er meinte, da steht nur, dass ich Geld abgeholt habe. Dann las er weiter und meinte: Oh, sie sammeln Tabletten? Dann haben wir jetzt ein Problem. Super, damit gings dann los. Wir haben geredet, er wollte die Tabletten haben, und ich wollte sie nicht abgeben. Irgendwann meinte er, er muss überlegen, wie es jetzt weiter geht und wie wir das mit meinen Nachtmedis machen, denn bis dato hab ich die abends immer bekommen und sie genommen, wenn ich schlafen wollte. Er wollte dann nochmal vorbei kommen. Hintenrum habe ich dann, als ich wieder in der Wohnung war, über meine Mitbewohnerin mitbekommen, dass mein Bezugsbetreuer mit meiner gesetzlichen Betreuerin telefoniert hat. Mir hat niemand was davon gesagt. Ich habe sie dann angeschrieben und gefragt, was das soll und was denn jetzt bitte raus gekommen ist. Da meinte sie nur, ich sollte das lieber mit meinem Bezugsbetreuer klären, der dann auch kurz danach kam. Er meinte dann, dass ich die abgeben soll und wenn ich das nicht mache, soll er sie nochmal anrufen. Wir haben dann zusammen mit ihr telefoniert, obwohl eigentlich nur ich mit ihr darüber diskutiert habe, ob ich die jetzt abgebe und warum nicht. Und das eine viertel Stunde lang, bis ich aufgelegt habe, mit dem Ergebnis, dass die beiden nochmal telefonieren und dann hab ich ihn raus geschmissen, aus meinem Zimmer. Als er dann im Büro war, hatte eine Mitklientin, die bei uns zu Besuch war, einen Krampfanfall und dann war ich vollends am Ende. Nach Diskussionen über den ganzen Tag hinweg, die eh schon an meinen Nerven gezerrt haben, war ich dann vollkommen fertig und bin heulend zusammen gebrochen. Mein Bezugsbetreuer kam dann nochmal, mit Unterlagen für K., bzw. Dem Notarzt und ich bin dann mit ins Büro, erstmal zu einer anderen Betreuerin, weil ich so fertig war. Danach habe ich nachgegeben, weil ich keine Kraft mehr hatte, zu kämpfen, und hab gesagt, dass ich alle Tabletten abgebe, bis auf 3. Denn meine gesetzliche Betreuerin hatte mir mit Klinik und Pflegedienst gedroht. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich bin dann in die Wohnung, um die Tabletten zu holen, und während dessen, hat mein Bezugsbetreuer mit meiner gesetzlichen telefoniert, die bestimmt hat, dass ich nur 2 behalten darf. Wieder endlose Diskussion, bis ich völlig fertig war und einfach nachgegeben hab. Natürlich war ich dann todessauer auf meine gesetzliche Betreuerin. Aber ich konnte nicht mehr. Am nächsten Tag sollte dann besprochen werden, wie das mit den Nachtmedis nun weiter geht. Nebenbei habe ich dann am Mittwoch erfahren, dass mein Bezugsbetreuer wieder mit meiner gesetzlichen telefoniert hatte und ich die Medis jetzt immer Abends/Nachts im Büro abholen und unter Aufsicht schlucken muss. Und dann tauchte meine gesetzliche echt gestern in der Tagesstruktur auf und fragte, ob ich noch sauer sei und dass sie ja eigentlich sauer sein müsste, weil ich ihren Feierabend verdorben habe. Super. Und jetzt steigert sich alles immer mehr und mehr und das Problem zwischen uns wird immer größer und größer. Doch da ich bei meinen Eltern bin, können wir erst nächste Woche reden. Ich kenne sie so nicht, sie war nie so. Das hab ich ihr auch gesagt. Da kam nur, dass sie in Richtung eigengefährdung klare Grenzen setzt, die ich auch bräuchte. Und dass sie mich so auch nicht kennen würde, wie ich jetzt bin. Dabei geht’s mir total gut! Abgesehen von dem Ärger… Und jetzt ist das Vertrauen erstmal weg und die Angst groß, dass sie mir jedes mal wieder mit Klinik droht. Und bei meinem Bezugsbetreuer habe Ich Angst, dass er bei jeden Bisschen meine gesetzliche Betreuerin anruft. Läuft gerade alles… Rückwärts und bergab.

Ich wohne seit Sonntag in meiner Wohnung. Ging besser, als ich dachte. Bis letzten Abend…
Mir gings den ganzen Tag echt gut, heute Morgen kam meine Berreuerin, hat mir ein Geschenk mit gebracht, wir waren einkaufen, bummeln, Kaffee trinken. Haben mich umgemeldet. Ich hab mir viele tolle Bastelsachen bei Tschibo gekauft, viel in meiner Wohnung geschafft, hab mir sogar was gekocht. Dann kam der Absturz.. Erst kam das abendliche Tief und ich dachte, das würde schon gehen und ich schaff das. Dann war ich auf einmal weg, alles ging wie automatisch, ich hatte keine Kontrolle mehr, über mein Handeln. Als ich das ‚Ergebnis‘ sah, bekam ich Angst und erschrak mich… Wusste nicht ob Krankenhaus ja oder Nein… Wenn ja, wie… Hab mit einem Kumpel und einer Freundin geschrieben, die mich überredeten, ins Krankenhaus zu fahren. Dann dachte ich, wenn, dann richtig… Noch ein paar Schnitte…bin dann Mit dem Fahrrad ins Krankenhaus… 9 km hin und wieder. Die Pflegerin war nett, wollte aber viel wissen. Die Ärztin war ok, etwas seltsam. Sie hat beim nähen mehr gezittert als ich… Ich glaube, dass Sie das noch nicht so oft gemacht hat. 12 Stiche… Die Naht, die ich selbst kaum ziehen kann. Hab doch aber noch keinen Hausarzt hier und will auch nicht zu einem und gleich beim 1. Mal die Fäden ziehen zu lassen…
Und dann gibts da noch ein Problem… Meine Schwester kommt mit meinem Papa am Mittwoch.. was soll ich machen? Verstecken? Ausrede suchen und erzählen? Die Wahrheit sagen? Die werden sich krass Sorgen machen… Bin doch ausgezogen, damit alles besser wird. Ich weiß, dass das nicht so schnell geht.. nur meine Familie versteht das nicht..
Mal schauen, was meine Betreuerin morgen sagt…

Ich hasse mich für all das so sehr. So verdammt sehr. Warum? Musste das sein? Mir gings doch vorher gut…

Habe jetzt Medis zum schlafen genommen, werde jetzt gleich versuchen zu schlafen…

Tagesklinik

Nachdem ich heute morgen erstmal verschlafen hatte, und mein Vater mich um viertel vor 8 geweckt hat, habe ich mich schnell fertig gemacht und bin um viertel nach 9 los gefahren, hatte ja das Gespräch in der Tagesklinik. Um kurz nach halb war ich da, natürlich gab es weit und breit keine Parkplätze, ich hab eine viertel Stunde gesucht, bis ich parken konnte, was nicht so einfach war 😀

Dann dahin, Anmeldung und rüber in die TK. Ich war soo aufgeregt und gestresst, weil ich zu spät war, durch die Anmeldung und die Parkplatzsuche. Auf Station musste ich dann auch noch einmal 10 Minuten warten und dann hatte ich das Gespräch mit der Psychologin (die noch Studentin ist, im letzten Jahr, also Praxisjahr, hat sie mir ausführlich erklärt xD).
Dann hat sie gefragt, warum, was mich dazu bringt, dahin zu wollen. Ich ihr vom Sommer erzählt, dem Klinikaufenthalt im Sommer, was jetzt aktuell meine Probleme sind und was ich weiter vor habe.

Dann ging es noch um suizidalität. Ob ich denn akut suizidal wäre. Ich habe versucht, zu erklären, dass ich nicht akut suizidal  bin, aber manchmal eben Lebensmüde gedanken aufstreten, die ich aber so weit im Griff habe. Stimmt ja auch.

Dann hat sie mir noch erzählt, wie der Tagesablauf so ist, was es für Gruppen gibt und dass die meisten Therapien in Gruppen statt finden, ich aber die Möglichkeit habe und den Anspruch, einmal in der Woche ein Einzelgespräch mit meinem Bezugstherapeuten zu haben. Erst war ich skeptisch, bezüglich vieler Gruppen, weil ich ja vor Menschen nicht so reden kann. Aber ich habe gesagt, dass ich das einfach mal als Hürde ansehe die gemeistert werden muss. Genauso mit dem Essen: Frühstück und Mittagessen wird zusammen auf der Station eingenommen, habe auch von den Schwierigkeiten erzählt. Sie meinte, das könnte ich ja auch als Herrausforderung sehen. Ich habe mich dann letzendlich dafür entschieden, dass du probieren. Sie zeigte  mit dann noch den Wochenplan mit dem ganzen Programm, ich hatte ein paar Fragen zu ein paar Gruppen, weil ich mir nichts drunter vorstellen konnte. Aber sie konnte es mir leider nicht wirklich erklären, weil sie erst seit Montag da ist und vorher auf einer anderen Station mit anderem Setting war.

Sie hat dann noch nach Krankheiten, Allergien und so gefragt. Hat aufm Entlassungsbericht die Nickelallergie gelesen und ich hab gesagt, dass ich gegen braunes Pflaster allergisch bin. Ich meinte dann, dass das echt unpraktisch ist, wenn man sich selbst verletzt. Sie lacht. Sagt dann: Wenn ich fies wäre, würde ich sagen, dass sienja selber schuld sind. Lacht die ganze Zeit. Ich war etwas verwirrt. Sie satte dann aber, dass sie die Problematik ja kennt und weiß, dass das einfacher gesagt als getan ist. Ich war erleichtert.

Nunja, ich sollte mich dann im Stationszimmer melden und sagen, dass ich gerne auf die Warteliste möchte. Also bin ich hin und habs einem Pfleger gesagt, der dort war. Der meinte dann er könnte mir auch gleich einen Aufnahmetermin geben! 😮
Am 18.12. gehts also los mit der Tagesklinik. Er hat dann noch gefragt, wie ich dann immer dahin komme. Da habe ich gesagt, dass ich Bus fahren werde. Ich solle die Fahrkarten aufheben und am Ende des Monats bei der Krankenkasse abgeben. Die würden mir zumindest einen Teil des Geldes zurück erstatten.
Ich war ganz überrascht, dass ich so schnell dahin kann! Das sind nicht mal mehr 2 Wochen! Aufregung!

Ich habe dann erstmal meiner Betreuerin geschrieben, ob das dann auch ginge, dass wir uns dann nachmittags treffen. Sie hat mir dann geschrieben, dass das kein Problem sei! Juchu 🙂

Zu Hause war die erste Reaktion meiner Mutter natürlich erstmal: Weißt du, wie Teuer das ist?! Oh man. Ich hasse es, dass sie nie guckt, ob mir das helfen könnte, sondern nur, wie viel Geld das kostet. Ich habs so satt.

Aufregung und Arsch nicht hoch kriegen

Ich bin aufgeregt. Morgen soll es nun endlich so weit sein: Ich lerne meine Betreuerin kennen! Ich bin echt gespannt uns aufgeregt und alles!
Dann hab‘ ich Donnerstag das Gespräch in der Tagesklinik, weswegen ich auch nervös bin! Weiß gar nicht, was ich sagen soll. Also nicht wirklich. Bzw. Habe ich Angst, dass meine Gründe nicht Grund genug sind für die Tagesklinik…

Und: Ich bin angepisst von mir selbst. Rege mich jeden Tag auf, dass ich hier nicht mehr wohnen will, dass ich das nicht mehr aushalte, aber mehr als Wohnungsanzeigen anzuschauen mache ich auch nicht. Ich kriege es einfach nicht hin, irgendwo anzurufen. Habe eh schon kaum joch Hoffnung, was das alles nicht einfacher macht. Ich kriege meinen Arsch nicht hoch, ich faules, fettes Kind! Ich brauche eigentlich gar nicht rum heulen, wirklich nicht. Ich mache ja nichts. Ich verzweifle 😦