Kraftlos

Das Wochenende bei meiner Familie hat mich so viel Kraft gekostet, mir meine ganze Kraft geraubt. Ich hatte doch erst neue Kraft bekommen wegen der Aussicht, bald umziehen zu können. Doch jetzt ist alles weg. Wie ausgesaugt. Ich schaff nichts. Die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtschiff. Meine Gedanken ähneln einem Krieg. 

Ich bin so kurz davor, Mist zu machen, der alles aufs Spiel setzt. Der aufs Spiel setzt, umziehen zu können. Dabei hab ich heute die Nachricht bekommen, dass meine gesetzliche Betreuerin den Sachbearbeiter erreicht hat und der Antrag bearbeitet wird, Freitag soll sie nochmal anrufen und dann gibt es eine Entscheidung. Warum dann solche Gedanken, diese Gedanken ans Aufgeben? 

Hätte ich jetzt nicht so viel zu tun, sobald die Kartons da sind, würde ich mich in die Klinik einweisen lassen, vielleicht. Zum Schutz. Aber das geht nicht. Freitag habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin, der letzte vor dem Umzug. Ich mag sie gerne. Ich hoffe, ich schaffe es noch, ihr eine Karte zu basteln. 

Ich freu mich auf den Umzug, aber langsam kommt die Melancholie. Aber es kann nur besser werden, oder? 

Brenzliche Situation

Heute war ich mit meinem Bezugsbetreuer in der Stadt, und er fing schon wieder an, mich zu provozieren.
‚Ich habe schon wieder ohne ihre Erlaubnis jemanden angerufen!‘ So richtig provokant.
Ich bin ganz ruhig geblieben:‘ Achja, wen denn?‘
‚Frau P., ihre Psychiaterin, liebe Grüße von ihr! Sie scheint ja ganz nett zu sein.‘ In einem Ton…aaahh zum ausrasten!
Aber ich blieb weiterhin ruhig. Hatte echt keine Lust, mich in der Stadt zum Affen zu machen. ‚Achja, und warum?‘
‚Ja wegen ihren Medikamenten. Den Bedarfs-Medis. Da stand so viel, das war mir nicht recht, jetzt hat sie 2 gestrichen.‘
JA DANKE, NEHMEN SIE MIR RUHIG NOCH DAS LETZTE, WAS MICH VOR SCHLIMMEREN BEWAHRT. Aber ich bin ruhig geblieben, auch wenn es in mir tobte.
‚Aha und was?‘
‚Ja, das weiß ich nicht genau. Aber ich habs mir aufgeschrieben, sag ich Ihnen, wenn wir im Büro sind.‘
Guuut, angepisst bin ich immer noch, aber ich fands nicht ganz so schlimm wie gestern. Aber scheinbar hat er nichts verstanden. Nicht ansatzweise.
Heute morgen habe ich mit Frau Pu. geredet, meine Lieblingsbetreuerin aus dem Frühdienst. Sie meinte allerdings, ich solle mich nicht so anstellen und nicht ünertreiben. Ich konnte nicht mal erzählen, was los war, weil sie meinte, sie wisse alles, sie hatte Nachtdienst und er hatte ihr das in der Übergabe gesagt.
Ja toll. Dann hab ich gesagt, dass er sicher nicht erzählt hat, wie er mich die ganze Zeit provoziert hat. ‚AAAAch das kann der gute Herr B. doch gar nicht! Der ist doch immer so ruhig und lieb!‘
Jaja, Arsch lecken. Schön, wie mir keiner glaubt. Habe das Gespräch dann beendet, weil ich echt keine Lust hatte, wieder so wütend wie gestern zu werden.

Als wir dann aus der Stadt kamen, sind wir ins Büro, um den Bedarf, der abgesetzt wurde, aus dem Umschlag für die nächsten 2 Wochen zu nehmen und wollten ihn eigentlich ersetzen. Naja, wie ich schon schrieb, war das Ersatzmedikament leer. Er sagte, nächste Woche würde neues kommen – ich könnte ja dann von meinen Eltern her fahren und noch was abholen. Ja klar, ich fahr eben 100 km um mir Tabletten zu holen, weil die es nicht geschissen kriegen, rechtzeitig welche zu bestellen!
Ich habe dann das abgesetze Medikament zurück in die Schachtel getan und wollte die Schachtel behalten, meinte, es wäre ja schließlich meins und zum weg schmeißen zu schade. Da hat er gesagt, ich soll es ihm geben. Ein paar Mal. Da wurde ich irgendwann trotzig, er wollte meinen Vater anrufen oder die Polizei, damit sie mir das mit Gewalt weg nehmen. Und fast wären mir die Sicherungen durch gebrannt und ich hätte sie alle auf einmal genommen, aus Trotz und um ihm zu zeigen, dass es sehr wohl meine sind und ich sie haben kann, wenn ich will.
Zum Glück habe ich es nicht gemacht! Da hätte ich mir ein Eigentor geschossen und die nächste Zeit in der geschlossenen verbracht, und wäre vielleicht sogar hier raus geflogen. Ich hab ihm die Medis dann gegeben, obwohl ich sie so gern behalten hätte.

Sagt mir, wie soll ich es lernen, verantwortungsbewusst mit Medikamenten umzugehen, wenn ich nie die Chance habe, es zu zeigen? Wenn ich nie beweisen kann, dass sich in dem einen Jahr was getan hat? Oft genug hätte ich die Möglichkeit gehabt, mich überzudosieren, aber hab ich es getan? Nein! Warum gibt mir niemand die Chance, es zu beweisen? Zu zeigen, dass es klappt? Oder wenigstens die Möglichkeit, es zu probieren. Aber nein, alle sagen immer nur, sie können das nicht. Aber die Chance, Möglichkeit, es zu lernen, bekommen ich auch nicht!

So, genug gemeckert. Ich hab meine Medis genommen und werde jetzt noch ein wenig lesen und dann schlafen. Gute Nacht 🙂

Stressiger Tag

Heute Nachmittag hatte ich ziemlichen Stress mit meinem Bezugsbetreuer – mal wieder.
Gegen Nachmittag rief mich meine Mutter an und erzählte mir, dass mein Bezugsbetreuer sie angerufen habe. Er wollte fragen, ob er die Tabletten für 2 Wochen stellen muss oder ob es reicht, wenn er die für eine Woche stellt, und den Rest in nem Briefumschlag mit gibt und meine Eltern die dann stellen können für die zweite Woche. Und ob sie mir die Tabletten einteilen und verwalten würden. Und irgendwas hat er gefaselt wegen Geld, ob es reicht, wenn er mir den Rest Verpflegungsgeld mit gibt oder so.
Als Mama mir das erzählt hat, bin ich fast ausgerastet! Wieso fragt er nicht mich, bevor er meine Eltern anruft? ICH nehme schließlich die Tabletten und ich bin durchaus in der Lage, die selbst zu stellen. Das weiß er auch, mach ich ja hier im Büro auch andauernd. Außerdem war ich sehr angepisst, dass er das hinter meinem Rücken getan hat.
Ich habe ihn dann angerufen und gefragt, was das soll. Er ist dran gegangen und ich meinte: Meine Eltern haben mich angerufen. Und er: Aha, warum?
JA ALS OB SIE DAS NICHT WÜSSTEN!
Der hätte mir das nicht gesagt. Er meinte daraufhin, als ich fragte warum er nichts gesagt hat, dass er schließlich anrufen könnte, wen er wollte und mir keine Rechenschaft ablegen müsste. Nur dass er damit mein Vertrauen gebrochen hat, ist ihm wohl nicht bewusst. Und das nicht zum ersten Mal! Genau die gleichen Probleme hatten wir schonmal, dass er was hinter meinem Rücken gemacht hat, und mich nicht informiert hat. Danach haben wir eigentlich beschlossen, dass er mich wenigstens informiert. Weil wir damals ewig lange richtig Stress hatten. Zudem hat er mir mal wieder nicht zu gehört, denn ich hatte ihm bereits vor Wochen gesagt, dass ich nur eine Woche bei meinen Eltern bin und die zweite Woche in Aachen bei einer Freundin. Wüsste er nichts von, hätte ich ihm angeblich nicht erzählt. Das habe ich jedem hier erzählt, jedem!!
Als ich später bei ihm im Büro war, um meine Medis zu stellen für die 2 Wochen (Ja, ich kanns scheinbar schon…), hab ich ihn nochmal gefragt, warum er meine Eltern angerufen hat. Erst meinte er, er würde so gern mit den telefonieren. Da meint ich nur, jaja witzig, und warum wirklich? Er: Ja ich wollte mich vergewissern wegen den Medis, dass ihre Eltern drauf achten und fragen, ob ich die stellen muss oder ob ihre Eltern das machen können.
JA ICH NEHME DIE TABLETTEN; NICHT MEINE ELTERN! VIELLEICHT SOLLTEN SIE MICH VORHER MAL FRAGEN; BEVOR SIE MEINE ELTERN ANRUFEN; HINTER MEINEM RÜCKEN! FALLS SIE ES VERGESSEN HABEN; ICH BIN EINE ERWACHSENE FRAU UND KEIN KLEINKIND; ÜBER DAS MAN ENTSCHEIDEN MUSS!!!
Da sagte er nur: Ahja.
Ich dachte ich dreh durch! Provoziert der mich weiter, statt mit mir zu reden und das zu klären!
Dann wollte er mir die Medis nicht geben. Ich würde die Samstag oder Sonntag von seinem Kollegen bekommen. Und mein Geld wollte er mir auch erst nicht geben. Da hab ich ihn gefragt, was er denn bitte denkt. Dass ich jetzt zu Rewe gehe und mir 10 Pullen Wodka kaufe und damit die ganzen Tabletten runter spüle. Da hat er eiskalt gesagt: Solange sie hier sind, passiert nichts und wir passen auf. Wenn sie am Sonntag weg fahren, ist mir scheiß egal, was sie dann machen mit den Tabletten!
Ich hab gedacht ich hab Halluzinationen. Ehrlich, war das sein Ernst? Scheinbar schon!
Bin dann irgendwann gegangen, hatte ja eh keinen Sinn mehr. Geld hab ich dann noch bekommen.
Habe dann noch eine andere Betreuerin getroffen und mit ihr geredet und sie ist auch der Meinung, dass das nicht oke ist. Nicht, was er hinter meinem Rücken macht und erst recht nicht, was er sagt. Sie wüsste auch nicht, was mit dem los sei. Denn sonst ist der so eigentlich nicht. (Vor ein paar Wochen hat er, als es mir ziemlich schlecht ging, allerdings gesagt, dass er froh ist, wenn ich endlich weg bin, in der Klinik, und er mich los ist. Aber eigentlich ist der wirklich nicht so.)Ich solle morgen noch mal in Ruhe mit ihm reden, wenn die Gemüter sich wieder etwas beruhigt haben und einen Vetrag mit ihm machen, dass er nichts mehr hinter meinem Rücken macht. Ja, das wollte ich letztes Mal schon, denn ich muss auch immer irgendwelche blöden Verträge mit den machen, aber er wird den nicht unterschreiben. Wollte er letztes Mal schon nicht. Er sieht es einfach nicht ein.

Vor Frust bin ich später noch bei Aldi einkaufen gegangen und hab total tolle Sachen gefunden. 3 Kuschelpullis, für je 3 Euro!
Ein Aquarell-mal-Set zum lernen, ein Zeichen-lern-Set, Acrylfarbe, und ein Buch für Acrylmalerei.

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Die Malsachen werde ich mir schön in Geschenkpapier einpacken und mir selbst zu Weihnachten schenken 🙂 Mache ich jedes Jahr, letztes Jahr gab es einen Karton voller Bücher 🙂
Die Malsachen passen ja gut zu meinen Vorsätzen für das neue Jahr, womit ich ja eigentlich jetzt schon angefangen hab. Was ich aber ganz gut finde =) Man sagt viel zu oft ‚Morgen fang ich damit an‘ und sagt es immer wieder, schiebt es immer wieder vor sich her.

Die letzten Tage

Am Mittwoch habe ich also allen Mut zusammen genommen und meinem Bezugsbetreuer erzählt, dass ich wieder Tabletten gesammelt habe. Nicht ohne mir vorher noch ein paar zur Beruhigung einzuschmeißen. Ich habe gesagt, dass es mir leid tut und ich das nicht mit Absicht mache. Dass ich den Vertrag nicht brechen wollte, es aber unheimlich schwer für mich ist. Es tat ihm leid, dass es nicht klappt und er wusste nicht so genau, was er sagen sollte. Die Tabletten musste ich natürlich abgeben. Es war alles andere als leicht! Aber ich war zugedröhnt, dadurch ging es… hinterher bin ich beim Tv schauen eingeschlafen und er rief an. Sagte meiner Mitbewohnerin, dass mit den Tabletten alles normal weiter läuft und er mit meiner gesetzlichen Betreuerin telefoniert habe. Sie wären sich einig, dass ich mich an den Vertrag gehalten habe und alles normal weiter geht. Später rief er nochmal an, ich schlief immer noch, und er ließ ausrichten, wer Nachtdienst hat, und dass ich mich jederzeit melden könnte, Bedarf bekommen könnte. Aber ich schlief auch so, sogar ohne Nachtmedis. Die habe ich dann am nächsten Tag abgegeben, weil ich erst nachts aufgewacht bin und am nächsten Tag arbeiten musste. Ich wäre sonst nicht raus gekommen.
Am Donnerstag hatte ich dann morgens weniger Lust zu arbeiten, doch ich habe mich gezwungen. Was ganz gut war, denn im Endeffekt wars gut und hat mir Spaß gemacht 🙂 Abends hatte ich dann noch ein sehr tiefgründiges Gespräch mit einem Betreuer, in dem es auch um früher ging. Was passiert ist, wie ich war und wann ich mich so verändert habe, wann alles anfing. Das wühlte mich ziemlich auf, brachte mir sehr zum Nachdenken und ich habe Verbindungen gezogen über Zusammenhänge, wo ich nie wirklich drauf gekommen bin. Aber es hat leider auch sehr aufgewühlt und das Buch, was ich gelesen habe, hat es nur noch schlimmer gemacht und ich habe den Verstand verloren. Habe ziemlich tief in der Kisten der destruktiven Mittel gewühlt und benutzt. Medis halfen nicht und ich hatte Angst, den Verstand zu verlieren. Dennoch habe ich mich nicht getraut, den Nachtdienst anzurufen. Wusste nicht, wie sie mir hätte helfen können. Die Nacht war dementsprechend sehr schlecht und der Freitagmorgen noch schlechter. Ursprünglich wollte ich weg fahren, aber mir ging es so schlecht, dass ich am liebsten abgesagt hätte. Eine Betreuerin hat dann noch angerufen und gefragt, ob alles ok sei und dass ich mich gerne melden könne, wenn ich noch reden wolle, bevor ich fahre. Später habe ich sie dann nochmal angerufen und sie kam vorbei. Sagte, dass sie es irgendwie im Gefühl hatte, dass was nicht stimmt, auch weil sie meinen Facebookstatus gelesen hatte. ‚Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt, in der nichts sicher scheint..‘. Wir haben geredet und ich habe gesagt, dass ich nicht da schlafen kann, wo alles passiert ist und weg fahren wollte ich sowieso nicht. Habe dann mit ihr angesprochen, dass ich zu einer Freundin zum Geburtstag fahre, dort schlafe, kurz meine Eltern besuche und dann zurück komme. Weder dort auf die Feier gehe, noch da schlafe. Meine Mutter habe ich dann angerufen, als sie dabei war und das mit ihr besprochen. Da meine Familie von nichts weiß, was früher passiert ist, musste ich auf eine Notlüge zurück greifen. ‚Ich halte das mit so vielen Menschen in einem Festzelt den ganzen Abend nicht aus. Mir geht’s sowieso nicht gut.‘. So richtig gelogen war es nicht mal, ich hätte mich vermutlich eh jur gequält, da zu bleiben, um Papas auftritt zu sehen. Sie meinte, es wäre oke und ich sollte mir keine Gedanken mache. Lieber haben sie es, wenn ich ehrlich bin und offen sage, was los ist, als dass ich mich quälen muss.
Danach hat Frau P. mir noch gesagt, dass ich ihr immer über Facebook schreiben könnte und mir sogar ihre Handynummer gegeben, damit ich mich immer melden kann, wenn was ist. Ich mag sie so sehr, sie ist so lieb und macht so viel! Und ist erst erst 24, und eigentlich nicht mal richtig Betreuerin. Sie ist Hauswirtschafterin in der Tagesstruktur. Aber übernimmt viel Betreuungskram. Dann hat sie mich zum Bahnhof gefahren und ich bin zu M. gefahren. Ich hab mich sehr gefreut, sie wieder zu sehen. Allerdings war es auch anstrengend. Sie redet sehr viel, will immer Aufmerksamkeit und das war alles sehr schwer, gerade weil es mir selbst nicht so gut ging. Habe dann dort geschlafen und heute hat sie mich zu meinen Eltern gefahren. Dort haben wir gefrühstückt und sind dann nochmal zu M., da ich meine Mediriegel mit den Medis vergessen hatte und ein Betreuer mir vorher noch gesagt hatte, dass die Dinger sehr teuer sind und ich sie nicht verlieren soll. Hatte ich nie. Also wollte ich nicht ohne auftauchen und wir sind den riesen Umweg gefahren und haben usn dann auch noch verfahren.
Als ich dann wieder hier war, war ich ruhiger. Wir waren mit meinem Bezugsbetreuer spazieren und einkaufen und haben bis eben einen Film geschaut. Wie es mir gerade geht, weiß ich nicht genau. Mir ist im Moment alles so gleichgültig und ich bin so niedergeschlagen. Doch dazu später mehr.

Vertrag gebrochen

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Diesen Vertrag musste ich bezüglich des Tabletten sammelns unterschreiben. Ich musste, alles andere ging nicht. Kurz ging es auch gut, doch seit einiger Zeit läuft es aus dem Ruder. Ich kann nicht anders, als zu sammeln. Manchmal steht das sammeln gar nicht im Vordergrund,  sondern ich kann die Tabletten dann einfach nicht nehmen, weil ich es nicht verdiene. Und bevor ich sie im Klo runter spüle, sammel ich sie doch lieber. Wäre doch sonst Verschwendung. Doch das schlechte Gewissen bleibt nicht aus. Ich habe den Vertrag unterschrieben, ja, aber ich war gesteuert von der zerstörerischen Seite in mir. Die nutzt jede Chance, an Tabletten zu kommen, zu sammeln, mich zu bestrafen und andere zu hintergehen. Vielleicht sogar zu manipulieren. Und ich kann diese Seite nicht steuer. Im Moment schlechter denn je. Aber die Sicherheit, Tabletten zu haben, verringert das schneiden und kotzen. Ich würde hier nie eine Überdosis nehmen, dessen bin ich mir sicher. Aber mal hier, mal da, eine mehr um mich zu betäuben, das ist drin. Und Sinn und Zweck der ganzen Sache. Doch das schlechte Gewissen bleibt, obwohl mich die Sammelei und das Betäuben manchmal rettet. Doch das würde niemand verstehen. Und egal, was ich jetzt machen würde, es würde alles nur noch schlimmer machen. Vertrauen wäre weg, ich würde nicht mehr eine Tablette in die Hand nehmen und vielleicht müsste ich sogar in die Klinik. Doch was mach ich nur, um mein Gewissen zu beruhigen? Ich weiß es nicht. Eigentlich helfe ich mir doch nur selbst. Ist doch nichts schlimmes bei. Doch nachdem die wissen, was letztes Jahr ablief, haben sie Angst. Ein Wunder, dass sie mir überhaupt vertrauen.
Vorhin kam zum Beispiel eine Betreuerin und meinte, dass ich ja gestern vier Tabletten Bedarf bekommen hätte und fragte, wie viele noch über wären. Ich musste schnell antworten, um nicht aufzufallen, und sagte: Keine! Dabei habe ich nicht eine davon genommen. Nicht mal meine festen Medis komplett. Das klappt seit Tagen kaum noch. Morgens muss ich sie nehmen, da werden sie mir quasie in den Mund geschoben, aber Abends klappt es einfach nicht. Ich kann auch mit keinem drüber reden. Scheiß Situation…

Kontakt

Im Moment suche ich viel Kontakt zu den Betreuern. Unterhalte mich viel mit den, mache viel mit den. Am Anfang war ich froh, wenn ich niemanden gesehen hab, doch mittlerweile bin ich froh um jede Minute, die ich mit einen von denen verbringen kann. Ich glaube, im Moment muss ich viel reden um klar zu kommen. Doch das kann ich nur, wenn es mir gut geht. Wenns mir schlechz geht, fällt es mir so verdammt schwer. Aber immerhin rede ich. Letztens bin ich sogar zu meinem Betreuer, als es mir nicht gut ging. Einen richtigen Rat wusste er nicht, doch er hat sich alle Mühe gegeben, mich den ganzen Tag abzulenken.
Ich weiß nicht, was im Moment los ist. Manchmal vermisse ich den abendlichen Kontakt zum Nachtdienst. Muss meine Tabletten ja nicht mehr jeden Abend abholen. Auch wenn ich es oft gehasst habe, Kontakt zu nem Betreuer am abend vorm schlafen gehen, das war meist schon gut. Und das mit dem regelmäßig nehmen kriege ich im Moment eh nicht so gut hin. Verbiete sie mir oft und sammel. Was ich eigentlich nicht darf. Aber dazu gibt es die Tage nochmal einen Post… ich frage mich nur, warum ich mich so nach dem Kontakt zu den Betreuern sehne. War doch lange nicht so!

‚Du MUSST..‘

‚Du MUSST dich endlich selbst verletzen. Und zwar nicht so kleine Kratzer, wie die letzten Male. Du musst endlich beweisen, dass du es noch kannst. Dass du nicht nur so daher geredet hast. Du musst zeigen, dass es wirklich so ist. Dass die ‚Sorge‘ und der Vertrag nicht unnötig ist. Zeig es allen! Du kannst es doch noch, oder? Beweis es. Oder sie werden dich irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Dann hast du Pech!
Und sag, dass du deine Tabletten wieder normal haben willst. Dass du damit umgehen kannst und nicht sammelst. Und dann sammel. Bis du genug hast, um dich umzubringen! Du kannst es doch noch, die Menschen manipulieren?! Zeig es! Los!
Ich verbiete dir, ehrlich zu sein. Du kannst nicht so weiter machen, wie bislang. Wohin sollbdad führen?!
Das geht so nicht weiter!
Du Versagerin!‘

Ja. Die Stimmen sind wieder laut. Aber ich kämpfe. Morgen muss meine Betreuerin mit meiner Psychiaterin telefonieren und erzählen, wie es mir geht. Was soll ich nur sagen?

Still fighting

Ich habe also als erstes meiner gesetzlichen Betreuerin davon erzählt, dass die Stimmen wieder da sind. Weil sie die einzige in meinem Momentanen Umfeld ist, die das vom letzten Jahr kennt und Bescheid weiß. Erst wollte ich nicht, dass sie es irgendjemandem sagt und schon gar nicht zum Arzt gehen. Irgendwie hat sie mich dann überzeugt bekommen, dass ich mit ihr hin gehe und mir helfen lasse. Sie sagt, so biete ich den Stimmen die Stirn und ergebe mich nicht kampflos. Dann habe ich gemeint, dass die hier aus der Einrichtung ja dann auch Bescheid wissen müssten, zumindest mein Bezugsbetreuer. Ich konnte ihm das allerdings nicht sagen. Am nächsten Tag hat sie dann mit ihm telefoniert mit meiner Erlaubnis und ihn darüber in Kenntnis gesetzt. Dann hat sie bei meiner Ärztin einen Notfalltermin gemacht und so konnten wir Freitag hin. Am Telefon sagte sie schon,  dass sie das Olanzapin hoch setzten möchte. Aber dass wir das beim Termin besprechen.
Donnerstag hatte ich dann einen Termin bei meinem Bezugsbetreuer und er hat gefragt, wie das so ist mit den Stimmen, wie es mir geht usw.. Konnte einigermaßen drüber reden, aber es war schwer. Hab ihm gesagt, dass ich Angst habe, wieder in die Klinik zu müssen und/oder mit Tabletten voll gestopft zu werden. Er hat gesagt, dass wir es erstmal so mit Tabletten versuchen und wenn das nichts bringt, schauen wir weiter.
Freitag beim Termin habe ich mich erstmal nicht getraut, was zu sagen, anfangs hat meine Betreuerin geredet. Dann hat die Ärztin mich einiges gefragt und mit Schwierigkeiten konnte ich etwas drüber reden. Sie hat auch meine Bedenken bezüglich des Olanzapins verstanden und gesagt, dass man nicht nur zu nimmt, wie meine Befürchtung und Erfahrung war, sondern dass es auch negativ den Stoffwechsel und die Blutfettwerte beeinflusst. Sie hat gesagt, dass das ja schon ein gravierendes Problem sei und wir unbedingt etwas machen müssen. Ich soll das jetzt mit den Tabletten probieren und nächste Woche berichten, wie es mir erging. Achso, ich bekomme nun Risperdal.
Freitag war ich dann den ganzen Tag fast mit meiner Betreuerin unterwegs, weil ich Ablenkung brauchte. Es war so laut in meinem Kopf… Weil ich mir Hilfe geholt habe und nicht nachgebe.
Beide sagten aber, dass sie stolz auf mich seien, weil ich geredet hab und nicht einfach darüber schweige. So bekämpft man die Stimmen schonmal.
Und trotzdem komme ich mir immer noch total verrückt vor, wenn ich darüber rede/schreibe. Obwohl die Ärztin auch sagte, dass das nicht so ungewöhnlich sei bei einer Borderline-Erkrankung.
Heute hatte ich wieder einen Absturz. Die Stimmen waren selbst in Gesellschaft da und ich konnte nichts sagen. Kaum war ich alleine, hab ich geschnitten. Die Suizidgedanken waren zeitweise so stark, dass ich froh war, nicht allein gewesen zu sein. Im Nachhinein. In dem Moment hätte ich gerne nach gegeben.
Aber ich kämpfe, gebe nicht auf.

Wir reden und reden aber reden aneinander vorbei…

Letzte Woche hatte ich einen Termin bei der neuen Psychiaterin. Sie ist sehr nett, aber irgendwie auch streng. Wenn man das im Zusammenhang mit einer Ärztin sagen kann. Aber auch sie versteht mich nicht. Ich rede und rede aber niemand versteht mich.
Mein Betreuer hat erzählt, dass ich Tabletten gesammelt habe und dann wollte sie wissen warum. Ich hab versucht, es zu erklären. Habe gesagt, dass ich sie als Sicherheit brauche, falls es mir sehr schlecht geht. Und ich mich nicht melden kann. Damit ich sie dann griffbereit habe und mich betäuben kann. Und sie denkt, ich kann nicht gut genug schlafen. Versteht es einfach nicht. Ich hab gesagt, dass ich keine Medis mehr nehmen will. Aber irgendwann hab ich resigniert und hab sie machen lassen. Nun wurde das Dominal erhöht.
2 mal habe ich die doppelte Dosis genommen und hatte jeden morgen einen Riesen Überhang, sodass ich mit der Betreuerin ausgemacht habe, hier in der Freizeit nur eine zu nehmen und zu Hause ein paar Tage 2 probiere, und vielleicht später in die Tagesstruktur komme. Vielleicht muss sich mein Körper auch nur dran gewöhnen. Wenns nicht besser wird, muss ich wohl noch mal zu der Ärztin…:|

Tabletten

Ohje… Die letzten Tage war was los. Am Montag hat meine Mitbewohnerin einem Betreuer gesagt, dass ich Tabletten sammel. Als wir betrunken waren, hat sie das wohl irgendwie aus mir raus gekriegt. Und der hat erstmal ganz locker reagiert und wollte nur wissen, welche, damit mir im Falle eines Falles besser geholfen werden kann. Er fände das nicht schlimm, hat er früher auch gemacht. Wir dachten beide, dass die Sache damit gegessen wäre. Am Dienstag war ich dann bei meinem Bezugsbetreuer im Büro, der vorher ein paar Tage nicht da war, und er liest die Doku und fragte, ob ich scheiße gebaut hätte. Ich hab nein gesagt, und er meinte, da steht nur, dass ich Geld abgeholt habe. Dann las er weiter und meinte: Oh, sie sammeln Tabletten? Dann haben wir jetzt ein Problem. Super, damit gings dann los. Wir haben geredet, er wollte die Tabletten haben, und ich wollte sie nicht abgeben. Irgendwann meinte er, er muss überlegen, wie es jetzt weiter geht und wie wir das mit meinen Nachtmedis machen, denn bis dato hab ich die abends immer bekommen und sie genommen, wenn ich schlafen wollte. Er wollte dann nochmal vorbei kommen. Hintenrum habe ich dann, als ich wieder in der Wohnung war, über meine Mitbewohnerin mitbekommen, dass mein Bezugsbetreuer mit meiner gesetzlichen Betreuerin telefoniert hat. Mir hat niemand was davon gesagt. Ich habe sie dann angeschrieben und gefragt, was das soll und was denn jetzt bitte raus gekommen ist. Da meinte sie nur, ich sollte das lieber mit meinem Bezugsbetreuer klären, der dann auch kurz danach kam. Er meinte dann, dass ich die abgeben soll und wenn ich das nicht mache, soll er sie nochmal anrufen. Wir haben dann zusammen mit ihr telefoniert, obwohl eigentlich nur ich mit ihr darüber diskutiert habe, ob ich die jetzt abgebe und warum nicht. Und das eine viertel Stunde lang, bis ich aufgelegt habe, mit dem Ergebnis, dass die beiden nochmal telefonieren und dann hab ich ihn raus geschmissen, aus meinem Zimmer. Als er dann im Büro war, hatte eine Mitklientin, die bei uns zu Besuch war, einen Krampfanfall und dann war ich vollends am Ende. Nach Diskussionen über den ganzen Tag hinweg, die eh schon an meinen Nerven gezerrt haben, war ich dann vollkommen fertig und bin heulend zusammen gebrochen. Mein Bezugsbetreuer kam dann nochmal, mit Unterlagen für K., bzw. Dem Notarzt und ich bin dann mit ins Büro, erstmal zu einer anderen Betreuerin, weil ich so fertig war. Danach habe ich nachgegeben, weil ich keine Kraft mehr hatte, zu kämpfen, und hab gesagt, dass ich alle Tabletten abgebe, bis auf 3. Denn meine gesetzliche Betreuerin hatte mir mit Klinik und Pflegedienst gedroht. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich bin dann in die Wohnung, um die Tabletten zu holen, und während dessen, hat mein Bezugsbetreuer mit meiner gesetzlichen telefoniert, die bestimmt hat, dass ich nur 2 behalten darf. Wieder endlose Diskussion, bis ich völlig fertig war und einfach nachgegeben hab. Natürlich war ich dann todessauer auf meine gesetzliche Betreuerin. Aber ich konnte nicht mehr. Am nächsten Tag sollte dann besprochen werden, wie das mit den Nachtmedis nun weiter geht. Nebenbei habe ich dann am Mittwoch erfahren, dass mein Bezugsbetreuer wieder mit meiner gesetzlichen telefoniert hatte und ich die Medis jetzt immer Abends/Nachts im Büro abholen und unter Aufsicht schlucken muss. Und dann tauchte meine gesetzliche echt gestern in der Tagesstruktur auf und fragte, ob ich noch sauer sei und dass sie ja eigentlich sauer sein müsste, weil ich ihren Feierabend verdorben habe. Super. Und jetzt steigert sich alles immer mehr und mehr und das Problem zwischen uns wird immer größer und größer. Doch da ich bei meinen Eltern bin, können wir erst nächste Woche reden. Ich kenne sie so nicht, sie war nie so. Das hab ich ihr auch gesagt. Da kam nur, dass sie in Richtung eigengefährdung klare Grenzen setzt, die ich auch bräuchte. Und dass sie mich so auch nicht kennen würde, wie ich jetzt bin. Dabei geht’s mir total gut! Abgesehen von dem Ärger… Und jetzt ist das Vertrauen erstmal weg und die Angst groß, dass sie mir jedes mal wieder mit Klinik droht. Und bei meinem Bezugsbetreuer habe Ich Angst, dass er bei jeden Bisschen meine gesetzliche Betreuerin anruft. Läuft gerade alles… Rückwärts und bergab.