Heute war ein komischer Tag. Ich hab den ganzen Tag geschlafen, bis ca. 21 Uhr, und war nur zum Frühstück ne Stunde wach. Und ich glaube, es ist der 3. Tag, an dem ich fast keine Medis nehme, weil ich es nicht hinbekomme. Einzig abends schaff ich es, das Dipiperin vom ganzen Tag zu nehmen und meine Nachtmedis. Essen hat heute auch nicht geklappt, vom trinken ganz zu schweigen. Gut, ich hab fast nur geschlafen, aber als ich wach war, hätte ich ja noch was zu mir nehmen können. Aber ich konnte nicht, außer einen Schluck Cola zu den Medis und ein Wassereis.
Meine Gedanken sind mehr und mehr auf die Essstörung konzentriert. Ganz nach dem Motto: Schneiden will/darf ich nicht mehr, aber ein Ventil brauche ich trotzdem. Eigentlich, wenn ich so drüber nachdenke, geht das schon einige Wochen so. Ich verbiete mir vieles, genieße oft das Hungergefühl, besonders Abends, esse Unmengen an Eiswürfel, denke viel ans abnehmen (möglichst schnell) und der Selbsthass wird immer größer, die Akzeptanz meines Körpers ist kaum vorhanden. Keine Ahnung, ob ich das aufhalten kann und will. Nichts essen klappt hier ja nicht (was rational gesehen gut ist), weil wir ja 2 gemeinsame Mahlzeiten am Tag haben und essen müssen. Aber ich gewinne immer mehr Kontrolle über mein Essverhalten und das fühlt sich verdammt gut an. Keine Süßigkeiten mehr, keine Chips, keine Pizza oder so. Viel Selbstdisziplin, die lange verloren war. Und das gibt mir Sicherheit. Laut meiner Bezugsbetreuerin habe ich auch abgenommen. Laut meinen Klamotten auch. Aber laut meiner Waage nicht. Das macht mir sehr zu schaffen. Ich habe mich einige Wochen nicht gewogen und jetzt vorhin wieder. Ich werde es wohl wieder regelmäßiger machen, auch als Ansporn. Irgendwie brauche ich das.
Und gleichzeitig werden die suizidalen Gedanken größer. Bzw. Der Todeswunsch. Die Angst ist so groß, dass ich oft lieber sterben möchte. Aber auch, wenn der Wunsch und die Sehnsucht da ist, werde ich am Leben bleiben, dafür habe ich mich bewusst entschieden. Genauso wie ich mich bewusst dafür entschieden habe, die Selbstverletzung nach über der Hälfte meines Lebens hinter mir zu lassen. Und ich mache wohl echt Fortschritte.
Es gibt also noch Hoffnung, denke ich.